Blut und Boden in der praktischen Politik

Plakat zum Reichsbauerntag in Goslar, 1936

Der „wehrhafte“ Bauer trägt Rüstung und Schwert. Rechts oben lauert im Dunkeln mit dem sowjetischen Kommunismus (Roter Stern mit Hammer und Sichel) die Gefahr von Enteignung und Kollektivierung.

Bundesarchiv Koblenz, Plakat 003-019-010, Grafiker: Max Bletschacher

Viele Bauern spotteten über Darrés Germanenverehrung. Seine Blut-und-Boden-Mystik ging an ihnen vorbei und wurde vom Volksmund abschätzig zu „Blubo“ verkürzt. Darrés Kirchenfeindlichkeit stieß zum Teil auf ihren offenen Widerstand.

Im Zweiten Weltkrieg bildete die Ideologie von Blut und Boden die Rechtfertigung für Himmlers brutale Siedlungs- und Germanisierungspolitik in Polen und der Sowjetunion. Danach hatte das Volk ohne Raum das Recht, sich neuen Lebensraum zu schaffen. Die einheimische slawische Bevölkerung in Polen, Weißrussland und der Ukraine wurde versklavt, vertrieben oder ermordet.

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