Die Ausgeschlossenen

Hochzeitshaus

Antisemitisches Transparent am Hamelner Hochzeitshaus: „Umgang mit Juden. Ausschluß aus der Volksgemeinschaft“, undatiert (um 1935)

United States Holocaust Memorial Museum, Washington, Bildarchiv, Nr. 19307

Die im Fest angestrebte Formung und Selbstvergewisserung der NS-Volksgemeinschaft grenzte bestimmte Gruppen aus rassistischen und ideologischen Gründen von vornherein aus: Juden und „Zigeuner“, politische Gegner und vermeintlich „Asoziale“, Homosexuelle und geistig Behinderte. Sie alle verfolgte das Regime mit mörderischer Konsequenz.

Der Terror gegen diese Gruppen war für alle sichtbar. Das NS-Regime brauchte die öffentliche Drohkulisse, da es wusste, dass Propaganda allein nie ausreichte, um alle Menschen auf die Linie des Regimes zu bringen oder es zumindest zu tolerieren.

Auf dem nahen Wochenmarkt Hamelns „warnten“ Schilder: „Juden haben hier nichts zu schnüffeln.“

Hamelner Ärzte jüdischer Herkunft waren vom Sanitätsdienst am Bückeberg ausgeschlossen. Jüdische Kaufleute durften ihre Geschäfte zum Reichserntedankfest nicht schmücken und am Tag des Festes nicht öffnen.

Zuchthaus

Das ehemalige Hamelner Zuchthaus, um 1960

Stadtarchiv Hameln, Best. 602 H Nr. 03-040

Im  Zuchthaus Hameln wurden 1933-1945 Tausende eingesperrt, die das NS-Regime aus rassistischen und ideologischen Gründen aus der NS-Volksgemeinschaft ausschloss und gerichtlich verfolgte. Während der Reichserntedankfeste wurden örtliche SPD- und KPD-Anhänger hier als potentielle „Störer“ gefangen gehalten.

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