Erhaltung des historischen Ortes

Der schwierige Weg zur Erhaltung des historischen Ortes

Luftbild des historischen Ortes kurz vor Kriegsende, 1945

Aufgenommen von der alliierten Luftaufklärung am 24. März 1945, gibt es einen Überblick über den baulichen Endzustand des Geländes

Landesamt für Geoinformation und Landes- vermessung Niedersachsen/Kampfmittel- beseitigungsdienst, Hannover

Gegen Kriegsende 1945 waren die wesentlichen Bestand- teile des Festplatzes noch vorhanden: Die untere Redner- tribüne und die obere Ehrentribüne, der Mittelweg, die fünf Treppen, die von Osten her die bis zu zwölf Meter hohe Geländestufe überwanden.

Das Gelände, ursprünglich preußisches Domänenland, fiel 1945 unter die Verwaltung der britischen Militärregierung bzw. später des „Landesamtes für die Beaufsichtigung des gesperrten Vermögens“. Dieses gab die Fläche 1953 an das Land Niedersachsen als Rechtsnachfolger des Landes Preußen zurück.

Vor dem Hintergrund der schlechten Versorgungslage gestattete die Militärregierung bereits 1945, den ebenen Teil des Geländes rings um die Rednertribüne wieder als Ackerland zu nutzen, ca. 30 Prozent der Gesamtfläche. Arbeiter der Domäne Hagenohsen entfernten die Tribüne samt ihrer Fundamente und ebneten das untere Ende des Mittelweges ein.

Die oberhalb gelegene Hangfläche war wegen ihrer schlechten Bodenqualität für Ackerbau nicht geeignet. Die extensive Nutzung als Weideland bedingte, dass die ursprüngliche Gestalt der Kundgebungsfläche mit dem Mittelweg und den Betonfundamenten der oberen Tribüne erhalten blieb. Alles irgendwie Verwertbare – das Holz der Treppen und der Ehrentribüne, aber auch Elektrokabel und Wasserleitungsrohre – „verschwand“ in der Notzeit der Nachkriegsjahre.

Planungsansätze aus den 1950er Jahren, auf dem Gelände eine Klinik mit Fernsicht oder einen Aussichtskiosk zu bauen, wurden ohne ersichtliche Begründung nicht weiter verfolgt. Es war und ist eine gewisse Scheu im Umgang mit dem Gelände spürbar.

 

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